Quelle Bayer04.de
Rüdiger Vollborn mit “Ziehsohn” René Adler
Die Meinung von Rüdiger Vollborn hat sich um 180 Grad gedreht: Früher als Spieler hat er die Trainingslager „nicht gemocht“, doch heute bezeichnet der Torwarttrainer sie als angenehm.
Von morgens bis abends nur Fußball – das ist ein Tag nach den Vorstellungen von Bayer 04-Torwarttrainer Rüdiger Vollborn. Daher bezeichnet der 45jährige das Trainingslager in St. Gallen auch als angenehm, denn schließlich könne man sich hier vollständig aufs Training konzentrieren. Als Vollborn noch selbst das Bayer 04-Tor hütete, sah diese Meinung allerdings anders aus. Früher habe er die Trainingslager nicht gemocht: „Ich habe mir immer gesagt, ich spiele so bis 35 oder 36 und da habe ich die Trainingslager rückwärts gezählt.“
Wenn er selbst noch mal in ein Trainingslager müsste, würde er die Art und Weise von heute bevorzugen. „Zu meiner Zeit mussten die Torhüter mit der Mannschaft laufen und ich war nicht der große Läufer. Heute ist es immer noch anstrengend, aber aufgrund der technischen Fortschritte, weiß man, welches Tempo ein einzelner Spieler verkraften kann“, erklärt Vollborn diese Wahl.
Jeder Torwart ein Spiel
Für das aktuelle Trainingslager in St. Gallen entwickelte der UEFA-Cup-Held von 1988 bereits im Vorfeld einen groben Plan für die Einheiten mit seinen aktuell zur Verfügung stehenden Torhütern Benedikt Fernandez, Erik Domaschke und Fabian Giefer. In erster Linie stand in diesen Tagen Detailarbeit auf dem Programm. „Das Ziel ist eine Verbesserung in den Bereichen Schnelligkeit und Sprungkraft. Bei jedem Einzelnen arbeitet man dann noch an individuellen Sachen und ansonsten stehen die Automatismen an“, berichtet Vollborn von seiner Arbeit.
Wie ein Feldspieler täglich den Pass und das Annehmen übt, gibt es diese Standards auch beim Torwart. Hier heißen sie Fliegen, Fangen und Abschläge. Für die Testspiele hat Vollborn eine klare Einteilung: „Jeder Spieler soll ein Spiel absolvieren. Erik stand gegen St. Gallen im Tor, gestern war Fabian bei den beiden Kurzspielen im Einsatz und am Samstag in Minsk wird Benedikt spielen.“
Gespanntes Warten auf Adler
Zurück in Leverkusen stößt dann zu Beginn der Woche Bayer’s Nummer eins und EM-Teilnehmer René Adler zum Team. Sowohl Vollborn als auch die anderen Torhüter sind gespannt, was Adler von der Europameisterschaft berichtet und welche neuen Übungen er mitbringt. „Es gibt wohl zwei, drei Sachen, die René ganz gut fand und da schauen wir, ob wir diese Übungen für uns übernehmen können“, erklärt „Ziehvater“ Vollborn.
Nach dem Training genießt Vollborn in der Schweiz seine Freizeit, meist für sich und mit einem Buch. Im Kopf geht er dann aber bereits die nächsten Übungen für seine Torhüter durch, denn schließlich genießt Rüdiger Vollborn diese Tage – mit Fußball von morgens bis abends…