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Bayer 04 ist Herbstmeister Die Herren Holzhäuser, Gelsdorf und Heynckes blicken auf das Jahr 2009 zurück

23 Dezember 2009

Die Herren Holzhäuser, Gelsdorf und Heynckes blicken auf das Jahr 2009 zurück

23.12.2009 | Leverkusen

Mein 2009″ mit Wolfgang Holzhäuser Bayer 04 Leverkusen

Mit dieser Bilanz kann man die Winterpause bei Bayer 04 ganz entspannt genießen: In der Bundesliga sicherte sich die Werkself ungeschlagen die Herbstmeisterschaft. Zudem überwintern auch die U19, die U17 und die Frauen von Bayer 04 auf dem ersten Tabellenplatz. Vor allem die zweite Jahreshälfte war sehr erfolgreich, doch in „Mein 2009“ betrachten wir das Gesamtjahr aus verschiedenen Blickwinkeln. Heute mit Bayer 04-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser…

Herr Holzhäuser, wie fällt Ihr Fazit für das Gesamtjahr 2009 aus?
Geteilt. Das Jahr besteht ja aus der Rückrunde der alten Spielzeit und eben aus der Vorrunde der laufenden Saison. So betrachtet, fällt es schwer. Vielleicht würde man es als Schulnote mit einem „befriedigend“ ausdrücken. Mal schauen, was das nächste Jahr bringt.

Worin sehen Sie die Ursachen für die Leistungssteigerung der Mannschaft im Vergleich zur angesprochenen Rückrunde der vergangenen Saison?
Insgesamt ist die Mannschaft sicherlich gefestigter, als in der vergangenen Saison. Das liegt sicher daran, dass gerade die jungen Spieler inzwischen an Erfahrungen gewonnen haben. Sicherlich spielt dann auch der eine oder andere Neue, ob das Sami Hyypiä, Eren Derdiyok oder Daniel Schwaab ist, eine Rolle. Damit haben wir Positionen mindestens ergänzt, die zuvor etwas dünner besetzt hatten.

Diese Mannschaft wurde über mehrere Jahre aufgebaut und sinnvoll ergänzt. Wie wichtig ist nun das Erreichen des internationalen Geschäfts im Sommer?
Wir haben uns vor einigen Jahren ganz konkret eine gewisse Strategie zu Recht gelegt, mit jungen, möglichst hochtalentierten Spielern eine Mannschaft zusammen zubauen, die über die Jahre drei, vier ihr Potenzial ausschöpfen kann. Wir sind jetzt in der Tat an dem Punkt, dass wir die Früchte von dem ernten wollen, was wir damals gesät haben. Wenn das mit dem Erreichen des internationalen Geschäfts in dieser Saison erneut nicht gelingt, müssen wir uns Gedanken machen. Dann wird es schwerer werden, dieses Rad so zudrehen, wie wir das die vergangenen ein, zwei Jahre gemacht haben.

Welches Spiel aus diesem Jahr war Ihr persönliches Highlight in diesem Jahr?
Das waren eigentlich zwei Halbzeiten von zwei Spielen. Das Spiel auf Schalke war in der ersten Hälfte eine hervorragende Leistung der Mannschaft, sowohl taktisch als auch spieltechnisch. Ähnlich gut war die erste Halbzeit in München gegen den FC Bayern. Das waren meine persönlichen Highlights, leider nur jeweils eine Halbzeit.

Ein anderes Highlight war natürlich die Fertigstellung der BayArena. Wie fällt da die Bilanz aus?
Die BayArena hat sich allein schon deshalb ausgezahlt, weil wir noch kein Heimspiel verloren haben. Wir haben ja zum Teil auch begeisternde Spiele gesehen, was aber sicher eher auf die Qualität der Mannschaft zu schieben ist. Es ist unter dem Strich einfach schöner, wenn man wieder zuhause ist. Die Zuschauer akzeptieren die neue BayArena. Wir haben einen Schnitt von 28.000 bis 29.000 Zuschauern und das in einer relativ kleinen Stadt mit 160.000 Einwohnern. Ich meine, das ist eine ganz gute Leistung.

Auch die Frauen von Bayer 04 haben eine tolle Hinrunde gespielt und es scheint so, als wenn die Mannschaft in diesem Jahr den Aufstieg schaffen könnte…
Das haben wir der Mannschaft in dieser Saison eigentlich noch gar nicht zugetraut. Wir verfolgen da die gleiche Strategie wie bei den Männern im Jahr 2004/05. Junge, hochtalentierte Spielerinnen wollen wir verpflichten, um dann letztlich im dritten oder vierten Jahr eine Mannschaft zu haben, die in der Bundesliga mitspielen. Wenn der Aufstieg in dieser Saison gelingt, dann gelingt er eben.
Welche Wünsche haben Sie für das Jahr 2010?
Also ich würde gerne dem Vorstandsvorsitzenden der Bayer AG im letzten Jahr seiner Tätigkeit die Meisterschale geben. Das ist mein persönlicher Wunsch, ob das machbar ist, wird sich zeigen.

21.12.2009 | Leverkusen

“Mein 2009″ mit Jupp Heynckes

Mit dieser Bilanz kann man die Winterpause bei Bayer 04 ganz entspannt genießen: In der Bundesliga sicherte sich die Werkself ungeschlagen die Herbstmeisterschaft. Zudem überwintern auch die U19, die U17 und die Frauen von Bayer 04 auf dem ersten Tabellenplatz. Vor allem die zweite Jahreshälfte war sehr erfolgreich, doch in „Mein 2009“ betrachten wir das Gesamtjahr aus verschiedenen Blickwinkeln. Heute zum Start mit Bayer 04-Cheftrainer Jupp Heynckes…

Herr Heynckes, 2009 sind Sie als Trainer in die Bundesliga zurückgekehrt. War das für Sie selbst auch ein wenig überraschend, wie das Jahr verlaufen ist?
Natürlich war das alles überraschend. Einmal das Angebot vom FC Bayern, noch mal die Mannschaft für fünf Spieltage zu betreuen und danach das Engagement hier bei Bayer 04. Das war alles nicht vorauszusehen, aber ich denke, dass ich eine richtige Entscheidung getroffen habe. Die Hinrunde hat gezeigt, dass wir nicht nur erfolgreich Fußball spielen können, sondern dass Bayer 04 auch eine klasse Mannschaft im zwischenmenschlichen Bereich hat. Das macht Spaß täglich mit den Jungs auf dem Trainingsplatz zu stehen und zu arbeiten.

Die Herbstmeisterschaft bedeutet Ihnen nicht soviel. Trotzdem ist das eine Hinrunde, die man sich einrahmen kann, oder?
Wichtig ist die Spitzenposition in der Liga. Für den Herbstmeistertitel bekommt man nichts. Aber Platz eins, dass wir uns oben behauptet haben und dass wir zum Abschluss so ein schwieriges Spiel wie gegen Mönchengladbach gewonnen haben, das spricht für die Moral, spricht für die Einstellung und auch für den Ehrgeiz der Mannschaft. Sie hat in dieser Hinrunde gelernt, Spiele die gegen uns liefen entweder unentschieden zu gestalten oder umzubiegen. Und nur dann kann man letztlich Erfolg im Fußball haben.

Es war eine tolle Hinrunde. Jetzt darf man sich schon auf die Rückrunde freuen, wenn dann auch Renato Augusto, Simon Rolfes und Patrick Helmes wieder dabei sind. Was darf man da von Bayer 04 erwarten?
Das wird in der Rückrunde sicher noch schwieriger. Denn wir sind Tabellenführer und viele Mannschaften haben Respekt vor uns. Da ist es wichtig, dass wir qualitativ wieder mehr Potenzial, mehr Alternativen haben. Wenn dann noch mal die eine oder andere Verletzung passieren sollte, können wir das kompensieren. Man muss natürlich abwarten, aber ich denke, dass wir auch in der Rückrunde erfolgreich sein werden. Wir gehen aber nicht davon ab, dass wir einen europäischen Tabellenplatz erreichen wollen.
Die Winterpause ist nur sehr kurz. Am 16. Januar steht bereits das erste Spiel wieder an. Ist das ein Problem?
Also ich kenne das ja aus Spanien. Da wird teilweise schon am 5. oder 6. Januar wieder gespielt. Aber für den einen oder anderen Trainer in der Bundesliga wird das sicher Neuland sein. Wir fangen am 2. Januar wieder an. Die Spieler haben natürlich ein Trainingsprogramm mitbekommen. Ich hatte auch überlegt, etwas früher anzufangen, aber es ist wichtig, dass die Spieler sich bei ihren Familien regenerieren und vor allem auch die Jahreswende bei ihren Familien sind.

Wenn man auf die 17 Spiele zurückschaut, was wann dann ihr Highlight?
Ich denke, dass das erste Heimspiel gegen Hoffenheim ein sehr wichtiges Spiel war. Die Mannschaft hat da sehr diszipliniert gespielt und 1:0 gewonnen gegen eine Hoffenheimer Mannschaft, die normalerweise sehr stark ist. An dem Tag waren wir eindeutig die bessere Mannschaft, haben hinten in der Defensive nichts zugelassen und eben gewonnen. Das war so eine Initialzündung für meine Spieler. Da haben sie gemerkt, man muss erstmal zu Null spielen und Defensiv gut stehen, um dann nach vorne erfolgreich Fußball spielen zu können.

Welche Ziele und Wünsche haben Sie für das Jahr 2010, nicht nur sportlich?
Sportlich natürlich, dass wir auch so eine Rückrunde mit der Qualität in unserem Spiel spielen. Persönlich wünsche ich mir, dass meine Familie gesund bleibt, dass ich gesund bleibe und dass ich auch immer wieder die Kraft habe, um meinen Job so ausführen, wie es sein muss. Es ist heute sehr anspruchsvoll Trainer eines Bundesligisten zu sein und das ist manchmal schon ein wenig stressig.

22.12.2009 | Leverkusen

“Mein 2009″ mit Jürgen Gelsdorf

Mit dieser Bilanz kann man die Winterpause bei Bayer 04 ganz entspannt genießen: In der Bundesliga sicherte sich die Werkself ungeschlagen die Herbstmeisterschaft. Zudem überwintern auch die U19, die U17 und die Frauen von Bayer 04 auf dem ersten Tabellenplatz. Vor allem die zweite Jahreshälfte war sehr erfolgreich, doch in „Mein 2009“ betrachten wir das Gesamtjahr aus verschiedenen Blickwinkeln. Heute mit Nachwuchsleiter Jürgen Gelsdorf…

Die U19 wie auch die U17 ist aktuell Herbstmeister und die U15 steht auf Platz zwei. Sie können zufrieden ins Weihnachtsfest gehen, oder?
Natürlich. Das ist eine sehr schöne Zwischenbilanz, kaufen kann man sich dafür natürlich nichts. Wir haben natürlich das Ziel bis zum Ende vorne zu bleiben, aber es ist Jugendfußball. Trotzdem ist natürlich richtig, dass das eine sehr erfreuliche Bilanz ist.

Sie schauen also auf ein insgesamt erfolgreiches Jahr zurück?
Das kann man wohl sagen. Wir haben wieder mit unseren Mannschaften in den Spitzengruppen der jeweiligen Ligen gespielt. Gerade im Bereich unter der U15 sagen wir, dass dies nicht so wichtig ist. Aber auf der anderen Seite gehören wir auch nicht zu denen, die sagen uns interessieren die Tabellenstände gar nicht. Wir wollen den Jungs ja schon vermitteln, dass wenn man Mannschaftssport betreibt und in einer Liga spielt, dass man dann auch vorne dabei sein will. Das haben wir in diesem Jahr wirklich eindrucksvoll gemacht. Wichtig sind dann natürlich auch so Highlights, wenn ein Burak Kaplan bei den Profis mittrainiert, dann einen Profivertrag bekommt, jetzt sogar zum Einsatz kommt und fast das Siegtor erzielt. Oder wenn ein Fabian Giefer die Jugend verlässt und ohne weiteres zum Vertreter von René Adler wird. Das sind schon tolle Geschichten.

Sind das dann auch alles Indizien, durch die man sich und die Strategie bestätigt fühlt?
Sicher, aber das war ja auch schon in den Jahren zuvor durchaus der Fall. Wir hatten fünf U19-Europameister dabei. Stefan Reinartz hat sich super entwickelt. Ein Marcel Risse, der ja durchaus noch mal zurückkommen könnte. Das sind ja auch Transferwerte, die da entstehen. Wir werden letztlich daran gemessen, dass wir in der Lage sind die Kaderplätze von 15 bis 22 aus dem eigenen Nachwuchs zu bestücken. Wenn wir auf die Mannschaftsleistungen zurückkommen, dann sind wir 2007 deutscher A-Jugendmeister geworden, 2008 deutscher A-Jugendpokalsieger und haben vielleicht jetzt in dieser Saison wieder die Chance, um die deutsche Meisterschaft mit der A- oder B-Jugend mitzuspielen.

Jetzt haben wir die ganze Zeit über die Männer gesprochen. Auch die Frauen fallen in Ihren Zuständigkeitsbereich. Da können sie auch sehr zufrieden sein…
Da kann man wirklich sehr zufrieden sein. Wir haben diese Entscheidung vor anderthalb Jahren getroffen, dass wir uns für den Frauenfußball öffnen. Die WM 2011 war da nur ein Punkt und nicht der Hauptgrund. Wir haben eine komplette Mannschaft übernommen und ihnen im Prinzip in der vergangenen Saison die Zeit gegeben, sich mit den Dingen auseinander zusetzen, die in einem solch großen Club eine Rolle spielen. Die Philosophie war von Anfang an klar, dass wir, wie bei den Profis auf junge, entwicklungsfähige Spieler gesetzt haben. Und dann gilt das gleiche, wie in der Jugend oder bei den Profis sowieso: Wenn wir als Bayer 04 starten, wollen wir auch Erster werden.

Es fällt wahrscheinlich sehr schwer bei Ihnen, aber was bleibt aus 2009 am Ehesten in Erinnerung?
Da gibt es in der Tat so viele schöne Momente. Es sind ja auch oft, die Kleinigkeiten, die da eine Rolle spielen. Ich könnte ein halbes Dutzend Spieler nennen, die sich richtig positiv entwickelt haben. Um ein Beispiel zu nennen, über das ich mich richtig gefreut habe. Vor anderthalb Jahren haben wir den Christoph Kramer geholt, eigentlich nur, weil wir gedacht haben, dass er schon mal bei uns war und sich immer toll aufgeführt hat. Jetzt ist er Kapitän der U19 und entwickelt sich so, dass er für einen Platz im Lizenzkader in Frage kommt. Solche Entwicklungen machen einfach richtig Spaß.

In diesem Jahr hat sich auch am Jugendzentrum Kurtekotten einiges getan. Wie fällt die Bilanz aus und gibt es weitere Pläne?
Also für uns ist ganz klar, dass die Errichtung des Kunstrasens, der ja alles andere als billig war, das war ein ganz großer Schritt für die tägliche Trainingsarbeit. Wir haben einen sensationellen Untergrund und sind eigentlich total wetterunabhängig. Wir sind im Vorfeld fast in ganz Europa rum gefahren und haben den ähnlichen Platz auch schon bei minus zwölf Grad gesehen. Da konnte man noch super drauf spielen und jetzt sind wir alle gespannt, wie wir über den Winter kommen. Jetzt ist die Zeit, wo man so einen Platz braucht und da können wir mit nahezu allen Mannschaften auf diesen Platz gehen. Das ist eine tolle Geschichte. Wie es dann weitergeht, das wird man sehen. Wir haben immer wieder Ideen zur ständigen Verbesserung.
Abschließend: Welche Ziele gibt es bei Ihnen für 2010?
Ganz klar, dass das neue Jahr nach Möglichkeit genauso läuft. Vor allem wünsche ich mir, dass wir erneut von schweren Verletzungen verschont bleiben. Wenn ich sehe, wie viele Kinder täglich zum Training kommen. Da kann im Training was passieren, aber in unserer Verkehrssituation können auch immer Unfälle geschehen. Mittlerweile fahren wir mit sechs Bussen und holen die Spieler von überall zu uns. Da hofft man immer nur, dass nichts passiert. Das ist mir das Wichtigste, dass alle gesund bleiben und die Atmosphäre am Kurtekotten einfach so positiv bleibt.

Quelle Bayer04.de

Tags: Bayer Leverkusen · Bundesliga Saison 2009 2010